Mittwoch, 1. Februar 2017

Percussa, ein tolles Weib



Ich mag ja eigentlich den elende Albrikus nimmer sehe,
aber wenn dann die Percussa sich schon mit dem Kerl anlegt dann kann ich doch nicht einfach abseits stehen.
Vor allem wenns dannn für de Curt und sie so gefährlich wird kann ich doch nedd stillhalte.
Also geh ich mal schauen was da los ist...
Ist schon ein tolles Weib. Wie die mit dem verdammte Alb umgeht.
Die hat des Buch echt verdient.
Und ich darf auch noch a Wort mitrede...
Denn zwischen dem Alb da und mir, da is noch ne Rechnung offen!https://www.amazon.de/Percussa-dunkler-Pfad-Ingo-Litschka/dp/1542383056/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1483967289&sr=1-1&keywords=Percussa

Sonntag, 3. April 2016

Der Baron im Baum

Der Baron im Baum

Lang hab ich mir die Eiche dann angeschaut, war ich doch bei ihrer
Pflanzung nicht ganz unbeteiligt.
Aber das war auch so eine seltsame Geschichte, damals als die Schenke
zum Hirschen noch ganz neu und die Balken darin noch nicht so verbogen
und das Bier noch gepanschter war.
Damals wollte dieser Baron von Feseling mal wieder von einem jungen
Bräutigam die Braut zur ersten Nacht ausliehen. Er würde sie auch nicht
allzu angestossen zurückgeben gröhlte der widerliche, stinkende Kerl.
Dann entriss er das Mädchen aus der Mitte der Leute trat und schlug
jeden mit seinen scheußlichen Plattenhandschuhen, der sich ihm in den
Weg stellte. Da brachen Kiefer, da fielen Zähne und dann warf er auch
noch mein Bier um. Samt all der feine Kräuter, die ich fein säuberlich
gesammelt, gemischt und getrocknet hatte rann es mir über die Hose.
Da muss ich ihn wohl "Schweinebaron" und "Stinkeplatte" genannt haben,
denn ohne Plattenrüstung ritt der ja nie aus.
Da zieht der seinen Gnadgott, seinen Dolch und rammt mir das Ding bis
ans Heft in meinen Bauch, dass es nur so spritzte als er ihn wieder
rauszog.
Damit waren die restlichen Kräuer auch dahin und nachdem ich wieder Luft
bekam, da muss ich dann wohl wütend geworden sein.
Ich bin aus der Schenke hinter ihm her, hab ihm gegen den Steigbügel
gestemmt, dass er auf der anderen Seite scheppernd vom Pferd fiel. Da
wollt mich der Kerl doch schon wieder niederstechen!
Diesmal ging es ihm aber daneben.
Nichtmal sein fluchendes Geschrei kam mehr aus seinem großen Maul als
ihm der Eichensprößling hindurchwuchs und sich freie Bahn brach. Wie das
knackte und krachte als der Kerl verschwand.
Zurück blieb nur eine starke Jungeiche mit ein paar schönen
Rüstungsteilen in der Krone.
Lange hing das Zeug da oben, keiner wollt es holen, dazu hatten die
Leute zuviel Angst, aber das junge Paar, das soll glücklich geworden sein.
Die Schenke gibts schon lange nimmer, die ist im Blut des 30 Jährigen
Krieges dann ersoffen, aber der Baum steht da noch immer, wenn er auch
die einzige Eiche ist die so muffelt.

Dienstag, 29. März 2016

Bartitsu




Bartitsu!?

Staunend schau ich das kleine Foto in dem Büchlein vor mir an. Es hatte
so einen ulkigen Titel und ich wollte nur wissen was bartitsu eigentlich
ist und jetzt im Buch dieses alte unscharfe Schwarz-Weißbild...
Diesen Schnauzbart hab ich doch schonmal gesehn?
Dann fällt es mir schlagartig weider ein. Wie der Kinnhaken, den der
Kerl mir verpasst hat.
Damals um 1900 rum in Berlin.
Ich hatte wohl schon ein paar Bierchen getrunken und der Mann fing an
irgendwas auf englisch zu faseln. Wir waren beide schon ein wenig
verflüssigt und ich muss ihn wohl verärgert haben als er sein Rule
Britannia von sich geben wollte und ich ihn stoppte.
Na gut, ich hätt nicht so deutlich sagen sollen wohin sich sein
Britannia rollen soll, aber es war geschehn.
Schon hatte der Kerl seinen Sakko ausgezogen und ging in Boxerhaltung.
Flink war der auf den Beinen und dann hat er mir ein paar gelangt. Was
nicht nütze, also verknotete der mich in so nem dummen Hebel.
Dabei hat er dann mein Berliner weißes verschüttet.
Das war ein Fehler.
Als er dann am Kleiderhaken zappelte und sein geschwollenes Handgelenk
hielt hat er mich nimmer gestört.
Laut dem Büchlein hat der Barton-Wright dann sein Bartitsu Club kurz
drauf zugemacht...
Ist mir ein bißchen peinlich und ich kauf das Buch...."

http://www.amazon.de/Time-Bartitsu-Selbstverteidigung-Ladies-Gentlemen/dp/1511639326/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1459590940&sr=8-1&keywords=ingo+litschka

Samstag, 26. März 2016

Hopfen und Malz

Hopfen und Malz

Ich schau das große Glas vor mir an und die Welt ist in Ordnung. So ein
flüssiges Brot ist schon was Feines.
Seit 1516 oder so ist es ja auch "rein" geworden.
Zumindest hatte das die Obrigkeit damals so verordnet. was eigentlich
garnicht so schlecht war, denn was im Mittelalter so alles in dieses
edle Gebräu hineingeschüttet wurde, das war aber auhc abenteuerlich.
Rosmarin und Bilsenkraut waren ja noch ganz nett, aber wenn ich dann ans
Porstbier denke wird mir schon ein bißchen anders. Das hatte tatsächlich
sumpfporst in sich, wo doch jeder Kräutermann und frau weiß was da
passieren kann.
Da saß ich ganz friedlich in der neuen Gaststätte und ein paar der
anderen Gäste hatten das Porstbier zu sehr genossen.
Mir graust noch heute, wenn ich dran denke wie die sich in ihrem Rausch
in die Berserkerwut kamen und alles kurz und klein schlugen, was ihnen
in die Quere kam. Den armen, unerfahrenen Wirt, den haben sie mir ihren
Humpen den Kopf eingeschlagen, wie auch dem Drahtzieher und den Lehrling
vom Goldschmied. Als sie dann auch noch des Wirtes Tochter angehn
wollten haben meine Pflanzen sie beruhigt.
Hinterm Wirtshaus hatte es danach einen schönen kleinen Birkenhein und
die Obrigkeit freute sich sehr über den Tipp mit dem Hopfen.
Aber manchmal, wenn es keiner sieht und ich die alte Zeit vermisse, dann
hol ich doch mal meinen kleinen Kräuterbeutel heraus und bereichere das
bier von mir und ein paar Freunden des jeweiligen Abends.
Und dann gehts auf Elwedriddsche Jagd!
Ich hab zwar noch keine gefangen, aber s is ja auch noch Zeit und wird
bald wieder Sommer...

Kalter Hauch


Kalter Hauch

Ich bin schon oft in diesem Tal vorbeigekommen. Immer wenn ich Karlsruhe vom süden aus anging, dann musste ich hier vorbei. Das war früher auch noch eine sehr schöne Sache, damals als das kloster noch stand. Was hatten die auch wunderbare Kräuter in ihrem Garten und immer einen Humpen Bier für den müden Wanderer. Die haben nicht viel gefragt diese Nonnen, aber versorgt haben se immer jeden, der da ankam. Hatten ja auch das nötige Kleingeld. Dem Kloster oder Hoch- und freiadeligem Stift,  die das nannten gehörte eine Menge Land, also hatten die auch genug zum Geben. Naja bis zum schicksalhaften Februar des Jahres 1803, da ist der Kasten dann endgültig abgebrannt. Ich sag jetzt nicht, dass die kleine Gerlinde mit dem Kamin hätte besser aufpassen sollen statt zu sehr nach dem Fiedlers Hans  zu schauen, aber das Klsoter stand danach nimmer auf. Nur mit dem Fluch der Viktoria von Wrede, die ja sonst eher eine Ruhige war, also mit dem hat keiner gerechnet. „Unglück und Feuersbrünste sollen all jene treffen, die nun die geweihte Stätte entheiligen. Flammen sollen ihre Werke vernichten. Ja selbst die Steine soll der Brandfluch treffen.“ Hat sie gerufen und dann sind sie alle gegangen.
ich hab se noch halten wolleen, aber sie war so außer sich und ließ sich nicht bremsen.
Jedem der Steindiebe hat es das haus verbrannt.
Jetzt stehen hier nurmehr ein paar dunkle Grundmauern und alle Gesänge sind verklungen. Nur ein kleiner roter Informationskasten erinnert an viktoria. Ein großer dunkler Kerl mit Hut steht davor und macht sich Notizen. Der hat keines der modernen Handys. Er schreibt, fühlt Viktorias kalten Schauer und shaut sich unbehaglich um. Ich glaube der friert und so nehm ich ihn mit zur Gaststätte bei der Klosterruine. Das Essen und trinken hat den Kerl aufgetaut. Schreiben will er übers Kloster und als er schließlich davonwankt mit seinem ulkigen Hut auf dem Kopf frag ich mich schon, ob ich wohl auch in der Geschichte vorkomm...
ich lächle unnd trinke dem Schatten der Äbtissin zu...

Freitag, 18. März 2016

Kester das Buch



Lange dauert sein verborgener Weg schon an. Viele Generationen hat er kommen und im Dunkel der Zeit dahinschwinden sehen. Er ist schon lange der Letzte seiner Art und er lebt noch immer. Verborgen im Schatten musste er leben. Stets der Neugier und dem Machthunger der Menschen ausweichen. Immer war er auf der Suche nach Frieden. Als Kester den Finder entdeckt, weiß er, dass sich jetzt alles ändern wird. Curt Ritter will nur einen alten Freund treffen, der ihm unbedingt etwas zeigen will. Doch der alte Mann wird direkt vor seinen Augen überfallen, da tritt plötzlich ein seltsamer Fremder auf den Plan. Der Kampf um den Schatz beginnt...




Die Schenke


Die Schenke
Ich schau mich so im Schankraum um und lasse die neue Einrichtung auf mich wirken. Design nennt man das ja seit einer Generation. Ganz interessant, wenn mir auch die alten, vom Tabakqualm dunklen Balken besser gefielen. Sie wirkten wärmer und behaglicher als das viele Weiß und Cremefarben hier. Die Stühle sind gemütlicher geworden, der Name etwas südländischer, aber das Bier schmeckt noch wie anno dazumal. Ich entspannte mich und meine Gedanken fingen an zu wandern. Zurück in eine Zeit, als hier noch Postkutschen fuhren, man im Hessischen noch nach dem Schinderhannes suchte und sich nicht jeder in die damals abgelegene Schenke traute.
Die hatte damals auch noch den robusten Namen „Zur Eiche“. Die Balken, die Tische und Stühle waren ja auch alle aus diesem Holz gemacht. Das Licht von den kleinen Öllampen hatte den Schankraum in ein flackerndes Licht getaucht. Damals war der Kamin noch echt gewesen und im Winter waren die Plätze davor immer als erste besetzt worden.
Damals hatte auch noch die Eiche, die dem Hof den Name gab gestanden. Zwar hatten keine der Erhängten Straßenräuber mehr dran gebaumelt, aber die Erinnerung war noch frisch und lebendig. Da hatte so manch einer mit des Seilers Tochter Hochzeit gefeiert. Schauerlich wars, wenn man da durstig und hungrig als Wanderer aus dem Walde kam und die Galgenvögel da so im Pfeifen des Windes tanzen sah. Da hab ich dann doch ein Bier mehr getrunken als vorher geplant. Das waren große Humpen gewesen, mit Griffen durch die man seine Finger noch stecken konnte ohne sich einzuklemmen. Manch ein Spielmann hat sich seine Mahlzeit hier ersungen. Mit einer neuen Moritat, die das Feuer noch behaglicher und die Schatten noch unheimlicher erscheinen ließ. Man munkelte auch, dass nicht jeder unvorsichtige Gast , der zu viel Geld im Beutel klimpern ließ nach dem Besuch des Gasthofs zu Hause ankam. Ich glaub aber das waren alles nur Gerüchte. Ich mochte den alten Wirt recht gern, auch wenn er mir nie sagen wollte warum er eines nachts als seine Hilde verschwand den Keller  zugemauert hat.
Die Bedienung verschütt das Bier in mein Schoß und bringt mich in das jetzt zurück.  Kurz hebe ich den Humpen, bringe mit dem schäbigen Rest auf den verblichenen Eichenwirt und folge artig dem Mädchen. Wenn das Leben dich trocknen will dann….

http://www.amazon.de/Kester-dunkler-Pfad-Ingo-Litschka/dp/1530567122/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1458329431&sr=8-2&keywords=kester+dunkler+pfad